Die Menschen in den Dolomiten
Tief verwurzelt sind die Menschen der Dolomiten mit ihrer Heimat. Eher wortkarg, manchmal ein wenig schroff wie die Gipfel, die sie von Kindesbeinen an kennen, arbeitsam, treu und bodenständig, mit feinem, trockenen Humor - so werden die Bewohner der Dolomiten oft beschrieben. Das kommt nicht von ungefähr, denn über Jahrhunderte hinweg erforderte das Leben in den Bergen Fleiß, Herzblut, Durchhaltevermögen und körperlichen Einsatz. Kein Wunder also, dass die Einheimischen an ihrem Land hängen und dass ihnen der Charakter der Bergwelt in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Dabei bildeten sich in den einzelnen Regionen - je nach Landschaftsstruktur - verschiedene Siedlungsformen heraus, von denen drei bis heute das Angesicht der Dolomiten prägen: der Südtiroler Erbhof, die ladinischen Viles und die gemeinschaftliche, landwirtschaftliche Nutzung, wie sie in den trentinischen Dolomiten verbreitet ist.
Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung in den 5 Provinzen Belluno, Bozen-Südtirol, Pordenone, Trento und Udine sprechen die Menschen in den Dolomiten viele Sprachen. Neben Italienisch und Deutsch hört man vor allem Venetisch, Friulanisch und Ladinisch, die alte, rätoromanische Sprache des einst größten Volkes im Alpenraum, der Ladiner.
Die Ladiner prägten über Jahrhunderte weite Teile der Gebirgslandschaft. Heute sind sie eine Minderheit, die hauptsächlich im Kerngebiet der Dolomiten in den Provinzen Belluno, Bozen-Südtirol und Trento siedelt. Gemeinden mit einem großen Anteil ladinischsprachiger Bevölkerung sind vor allem Cortina d'Ampezzo, Livinallongo del Col di Lana, das Grödner- und das Gadertal, sowie Campitello di Fassa, Canazei, Mazzin, Moena, Pozza di Fassa, Soraga und Vigo di Fassa.
Die Herausforderung unserer Zeit besteht darin, gewachsene Lebensformen und die Ansprüche einer modernen Gesellschaft miteinander zu verbinden, die Mehrsprachigkeit zu erhalten und die Einzigartigkeit des Zusammenlebens in den Dolomiten zu würdigen.
Die Ladiner in Gröden und im Gadertal
Die Mocheni im Fersental/ Val dei Mocheni
Die Nonesi im Nonstal/ Val di Non
Die Zimbren auf dem Altopiano dei Sette Comuni